Kunstzeughaus, Rapperswil

Flüssigkunststoffe für einen Walrücken

 

Ein altes Militärlager in Rapperswil hat im Zuge eines Umbaus zum Kunstmuseum ein neues Haupt erhalten. Das Dach des hundert Jahre alten Gebäudes wurde völlig neu konstruiert und regelrecht aufgefaltet. Die Dachbeschichtung gestaltete sich für die Handwerker durch die ungewöhnliche Geometrie abenteuerlich.
Die Schweizer Eidgenossenschaft erbaute 1904 das zweigeschossige Zeughaus mit 2600 m² Nutzflache in Rapperswil am Zürichsee. 2006 erwarb die Kunststiftung mit dem Stifterpaar Elisabeth und Peter Bosshard das ehemalige militärische Materialdepot. Nun bietet es über 4000 Kunstwerken und einer Robinson-Crusoe-Bibliothek ein Zuhause. Der Bau aus Holz, massivem Bruchstein und Tessiner Granit wurde in seiner ursprünglichen Bauart belassen, die Architekten setzten lediglich Akzente mit dezenten Eingriffen. Auffällig ist allerdings der Dachaufbau, der je nach Sicht mal sanft oder markant geschwungen erscheint. In den Medien wird das Dach als Drachen-, bzw. Saurierrucken, Walfisch oder Hahnenkamm bezeichnet.

Dachaufbau
Die Architekten Isa Stürm und Urs Wolf setzten im Mittelteil des alten Dachs einen fünf Meter hohen Grat, dieser schlängelt sich s-förmig über eine Länge von 60 Meter. Eine unsichtbare, dünne Betonplatte lauft wie ein Ring rundum und nimmt die Schubkräfte auf, um sie auf die bestehende Balkenkonstruktion abzuleiten. Darüber wurden die Holzschalung des neuen Dachteils, ein bogenförmiges Oberlicht aus Acrylglas-Stegplatten und Titanzinkbleche als Verkleidung der Restflache in windschiefen Ebenen gezogen und mit Firstblechen abgedeckt. Die Abwicklung beträgt dabei ca. 50-60 Zentimeter. Die Dach-Konstruktion gewährleistet, dass durch das Oberlicht von Norden und Süden ausreichend Licht für die Kunstwerke hereinfallt. Der Materialmix des Dachaufbaus aus Holzgerüst, PVC-Unterbahnen und Acrylglasstegplatten sowie die komplizierte Geometrie stellten die Arbeiter bei der Dachbeschichtung vor eine grosse Herausforderung. Die Beschichtung durfte ausserdem weder von innen noch von aussen zu sehen sein. Die Lösung fand die ausführende Firma in einer Abdichtung mit Flüssigkunststoffen auf Basis von PMMA (Polymethylmethacrylat), da diese sich der Geometrie des Dachaufbaus wie eine zweite Haut naht- und fugenlos anpassen. Dabei ist der Verbund zum Untergrund optimal, ein Unterlaufen ist unmöglich. Des Weiteren halten Flüssigkunststoffe hohen Belastungen dauerhaft stand und reagieren besonders schnell aus.

Für die Verarbeiter war der Auftrag durch die komplizierte Dachkonstruktion ein Abenteuer. Sie mussten sich ohne Gerüst, nur abgesichert mit Fangnetzen, auf dem Rücken des Wal-Dachs bewegen und 180 Laufmeter abdichten. 60 Anschlüsse und Lichtelemente waren dabei zu bearbeiten und fünf Abkanten mussten die Arbeiter dabei beachten. Unterstützung fanden sie dabei in besonders hochwertigen Produkten und in der hervorragenden Schulung des Herstellers. Die Architekten wählten das System ALSAN RS von Soprema, welches sich bei anspruchsvollsten Abdichtungs- und Beschichtungsaufgaben bewährt hat.

Die Vorgehensweise
Das Dach grundierten die Arbeiter mit Alsan RS 276. Der Auftrag erfolgte mit einem Roller, wobei der Verbrauch bei ca. 500 gr./m² lag. Nach bereits 30 Minuten ist die Fläche überarbeitbar. Die Facharbeiter applizierten als technische Membrane den schnelltrocknenden Abdichtungsharz Alsan RS 230 thix (thixotropiert), ein vollflächiger Vlies wurde dann darauf abgerollt und nass in nass eingearbeitet. Damit keine Wölbungen des Vlies durch Blasenbildung entstehen, verwendeten die Verarbeiter einen Beschichtungsroller. Der Verbrauch des Harzes lag bei etwa 2,5 kg/m². Nach etwa 60 Minuten versiegelten sie die Fläche mit RS 288. Hier lag der Verbrauch bei ca. 500 g/m².

Das Kunstzeughaus in Rapperswil hat dank der erfahrenen Arbeiter, deren Fachwissen sowie der qualitativ hochwertigen Produkte eine Dachbeschichtung erhalten, die dem exklusiven Dach einen hochwertigen Schutz bietet und somit den ästhetischen Ansprüchen dieser modernen Architektur Rechnung tragt. So lobte auch die Architektin Isa Stürm beim Richtfest: «Mit viel Wissen und Präzision arbeiteten die Handwerker an diesem herausfordernden Projekt».

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